Weine aus der Region Dubrovnik
Die Geschichte des Weins beginnt mit der Geschichte der Weinberge rund um das Mittelmeer und umschließt die komplette mediterrane Bevölkerung.
Seit der Antike bauten die Phönizier, Griechen und Römer Reben an und seitdem wird der Weinanbau und die Weinherstellung stetig weitergeführt und -entwickelt.
In den maritimen Böden rund um Dubrovnik wurden Amphoren gefunden, die es uns ermöglichen, die Konservierung von Wein, Öl und anderen Flüssigkeiten in der Vergangenheit zu rekonstruieren.
Zur Zeit der Republik Ragusa stellte der Weinanbau die wirtschaftliche Hauptaktivität dar. Die Herstellung und der Export des wertvollen Traubensaftes repräsentierten einen wichtigen Handelszweig der Republik und erreichten ihren Höhepunkt im XVI. und XVII. Jahrhundert.
Eine im Jahr 1272 erlassene Verordnung beinhaltete 56 Artikel mit Bestimmungen bezüglich der Kultivierung von Weinbergen und der Weinherstellung.
Die Weinbauern und -händler mussten ihre Weinreben gut pflegen und diese zwei Mal im Jahr umhacken.
Der Rektor bestimmte auch, dass die Weinlese Ende August beginnen und bis zum Tag des Heiligen Michael, am 29. September, andauern sollte.
Die Zeit der Traubenernte wurde stets mit einer bestimmten Festveranststaltung ausgerufen, damit jeder genug Zeit hatte, bis zum Ende der Lesetermins fertig zu werden.
Der Staat kontrollierte die Weinproduktion durch verschiedene Dekrete, die auch die Art der Einlagerung beinhalteten.
So musste der Wein in den Kellern und Untergeschossen von Steinhäusern gelagert werden. Es war zudem verboten, den Wein bei Märkten unter freiem Himmel zu verkaufen; tat man es doch, wurde man mit einer Strafe von 25 pérperos belegt (so hieß die Währung der damaligen Republik zum Handel mit Gütern von geringem Wert) und der Wein wurde konfisziert.
Zu Zeiten der Republik Ragusa wurden neben dem vinum purum, der nicht im eigentlichen Sinn eine eigene Weinsorte darstellt, sondern ein Wein ist, der ohne Mischungen und Zusätze hergestellt wird, hauptsächlich zwei Arten Wein produziert: Weißwein (vinum album) und Rotwein (vinum vermelum). In den Archiven der Republik sind 27 vom Staat finanzierte Weinkeller und Tavernen verzeichnet.
Die Weinberge in Kroatien umfassen eine Gesamtfläche von etwa 132.000 Hektar und sind in zwei große Weinanbaugebiete unterteilt: den innerländischen Bereich und die Region entlang der Küste. Auf den innerländischen Weinbergen wird hauptsächlich Weißwein kultiviert, wohingegen an der Küste eher Rotwein angebaut wird. Es sind ca. 1.200 verschiedene Arten von Weintrauben auf der ganzen Welt bekannt. In Kroatien werden etwa hundert davon angebaut (die meisten davon sind alte, einheimische Trauben).
Eine dieser zahlreichen autochthonen Rebsorten ist die Mali Plavac. Sie hat eine lange Geschichte und erfreut sich großer Beliebtheit. Die Traube ist eher klein und hat eine intensive Farbe, woher auch ihr Name stammt ("Kleiner Blauer").
Die besten Weine aus der Mali Plavac werden in den Regionen um Dingač und Postup hergestellt. Dort wachsen die Trauben auf Weinbergen, deren Hänge zum Meer hin zeigen und die sich mitten auf der Insel Pelješac befinden.
"Dingač" ist einer der ältesten Weine Kroatiens. Diese Weinreben werden auf den steilsten Weinbergen der Welt gezüchtet. Sie sind den ganzen Tag der Sonne ausgesetzt und befinden sich in der Nähe des Meeres, wodurch die aufs Wasser fallenden Strahlen auf sie reflektiert werden und die Sonneneinstrahlung noch zusätzlich verstärkt wird.
Die Weinberge von Postup befinden sich ganz in der Nähe von den Anbaugebieten von Dingač, sind jedoch etwas weniger steil. Die beiden Sorten des Mali Plavac, die in dieser Region hergestellt werden, tragen ihren Namen aufgrund des Standortes der Weinberge: Dingač und Postup.
Weinexperten zufolge ist der Dingač der beste Wein Kroatiens. Er hat eine sehr dunkle, rubinrote Farbe und sein Boquet schmeckt intensiv nach Waldbeeren und mediterranen Blüten, Kräutern, Beeren, Gewürzen und einem Hauch von Tabak.
Der Mali Plavac erlangte auch einen gewissen Bekanntheitsgrad, da im Jahr 2002 herausgefunden wurde, dass er der “Vorfahre” der berühmten kalifornischen Rebsorte Zinfandel ist, deren Herkunft bis dato unbekannt war. Es wird vermutet, dass kroatische Auswanderer im Jahr 1820 eine Varietät der Zinfandel mit in die Vereinigten Staaten brachten, als in Kroatien gerade ein Teil des österreichisch-ungarischen Imperiums aufgebaut wurde.
Experten bestätigen, dass die beiden Rebsorten Plavac Mali und Zinfandel identisch sind. Auch bekräftigt jeder, der einmal beide Weine (Dingač und Postup) probiert hat, deren große Ähnlichkeit.