1. Die Stadtmauer und Festungsanlagen von Dubrovnik
Die Stadtmauer von Dubrovnik ist eine der Hauptattraktionen der Stadt.
Der Mauerring gehört zu den am besten erhaltenen Festungsanlagen in ganz Europa. Er ist 1 940 Meter lang und weist fünf Festungen und sechzehn Türme und Bastionen auf. Als eines der beliebtesten Freilichtmuseen der Welt ist der Mauerring das ganze Jahr über für Besucher geöffnet. Er hat drei Zugänge: einen im Osten neben der St. Lukas-Kirche, einen neben der Erlöserkirche, den man erreicht, wenn man durch das Pile-Tor die Altstadt betritt, und einen dritten neben dem Schifffahrtsmuseum und der Festung Ivan. Bei einem Spaziergang entlang der Mauer kann man mehrere Festungsanlagen besichtigen, mit denen die Republik Ragusa verteidigt wurde. Drei der fünf Festungen, Minčeta, Bokar und Ivan, befinden sich innerhalb der Stadtmauer; Lovrijenac im Westen und Revelin im Osten sind freistehend. Die Festung Minčeta befindet sich im oberen Teil der Stadt und hatte die Aufgabe, sie von Angriffen aus dem Norden zu schützen. Sie ist Symbol der Verteidigung von Dubrovnik. Hier ist stets die kroatische Flagge gehisst, während im Sommer auch die „Libertas“, die Flagge von Dubrovnik, weht. Die Festung Bokar ― auch „Zvjezdan“ genannt – befindet sich im Südwesten, an der Mauernecke gegenüber der Festung Lovrijenac. Sie wurde im 15. Jahrhundert gebaut, um den westlichen Hafen der Stadt, den Festungsgraben und die Brücke von Pile zu schützen. Gegenwärtig werden hier Steinfragmente der Region ausgestellt. Der erste viereckige Turm der Festung Ivan wurde 1346 am Kai errichtet, um den Hafen der Stadt vor Angriffen aus dem Südosten zu schützen. Früher wurde von hier aus eine Kette hochgezogen, die den Hafen schloss. Im Erdgeschoss der Festung befindet sich das Aquarium, während in den oberen Stockwerken das Schifffahrtsmuseum untergebracht ist. Unterhalb der Festung Ivan befindet sich ein langer Kai und ein Leuchtturm: der berühmte Porporela, Treffpunkt der Pärchen und Ort, an dem die Bewohner der Altstadt schwimmen gehen. Vom Porporela aus kann man die Festung Revelin sehen, die sich außerhalb der Mauern befindet und den östlichen Eingang der Stadt schützt. Dieser beeindruckende Bau ist mit dem Festland über eine steinerne und eine Zugbrücke verbunden; die steinerne Brücke verbindet ihn mit der Stadt. Die Festung Revelin, die von drei Seiten von einem Festungsgraben und von der vierten Seite vom Meer umgeben ist, war ein Teil von Dubrovnik, der fast unmöglich zu erobern war. Obwohl die Festung schon lange besteht, nahm sie ihre beeindruckenden charakteristischen Dimensionen erst im 16. Jahrhundert an. Ihre Innenräume und Terrassen werden als Schauplatz für Konzerte des Dubrovniker Symphonieorchesters und die Sommerfestspiele genutzt.
2. Die Festung Lovrjenac
Westlich der Altstadt, auf einem Felsen von 37 Metern Höhe, befindet sich die Festung Lovrjenac,...
...Symbol der Stadt Dubrovnik und ihrer Freiheit, von der aus die Stadt und das westliche Pile-Tor verteidigt wurden. Über dem Eingang befindet sich die Inschrift “NON BENE PRO TOTO LIBERTAS VENDITUR AURO“ (Die Freiheit wird nicht für alles Gold der Welt verkauft). Obwohl man vermutet, dass der Bau der Festung schon vorher begann, wird sie erst 1301 zum ersten Mal in einem offiziellen Dokument erwähnt. Heutzutage wird Lovrjenac als Bühne der Sommerfestspiele genutzt, besonders für die Aufführung von Werken Shakespeares. Unter den berühmten Schauspielern, die Hamlet, den melancholischen Prinzen von Dänemark, darstellten, sind Rade Šerbedžija, Daniel Day Lewis und Goran Višnjić zu nennen.
3. Stradun
Ursprünglich betraten die Einwohner Dubrovniks die Stadt durch die zwei großen Tore Ploče, im Osten, und Pile, im Westen.
Die Zugbrücken wurden nachts hochgezogen, damit niemand die Stadt betreten konnte. Geht man durch das Pile-Tor, das im Sommer von der Stadtwache beaufsichtigt wird, gelangt man zur Hauptstraße, dem Stradun oder Placa. Der Stradun ― der wichtigste freie Platz in Dubrovnik und Lieblingsflanierort der Bewohner, Schauplatz der wichtigsten Volksfeste und Prozessionen und die breiteste und schönste Straße der Stadt ― trennt die Altstadt in einen nördlichen und südlichen Teil, und stellt außerdem die wichtigste kommerzielle Hauptschlagader der Stadt dar. Die Straße wurde Ende des 11. Jahrhunderts angelegt und reicht über den flachen Meeresarm, der die Felseninsel Lave und seine Bewohner vom Festland und den benachbarten Ortschaften trennte. Seine heutige Funktion jedoch nahm der Placa erst im 12. Jahrhundert an, als durch den Bau der Stadtmauer beide Seiten vereint wurden. Der Name „Placa“ stammt von dem lateinischen Ausdruck „platea communis“, also der Ort, an dem die wichtigsten öffentlichen Ereignisse stattfanden; „Stradun“ ist ein venezianischer Begriff für eine breite Straße. Am östlichen Ende des Stradun befindet sich der Onofrio-Brunnen, dessen Name den Baumeister des Aquädukts von Dubrovnik aus dem 15. Jahrhundert ehrt. Der Aquädukt ist 11,7 km lang und leitete Wasser aus dem Landesinneren – um genau zu sein aus Šumet ― zur Stadt. Onofrio della Cava errichtete zwei Brunnen, von denen sich der kleinere neben dem Glockenturm von Dubrovnik befindet. Auch heute kann man sich im Sommer an den Brunnen, während der Glockenturm die Stunde verkündet, erfrischen. Er wurde 1444 errichtet und ist 31 m hoch. Seine Glocke und die beiden grünen Figuren Bara und Mara wurden 1509 von dem berühmten Ivan Rabljanin kreiert. Die Figuren lassen die Glocke zur vollen Stunde erklingen, wiederholen nach drei Minuten, und schlagen dann wieder zur halben Stunde. Auf dem Platz zwischen dem Glockenturm und dem Sponza-Palast befindet sich der Luža, der alte Glockenturm, der zur Ratsversammlung der Republik Ragusa rief und bei Feuer und anderen Gefahren Alarm schlug. Er wurde 1463 errichtet und 1952 umfassend renoviert. Zur Linken befindet sich der eindrucksvolle Sponza-Palast, der im Stil der Gotik und Renaissance gehalten ist. Er ist eines der schönsten Gebäude der Stadt, dessen ursprüngliches Aussehen bis heute bewahrt wurde. Während der Republik Ragusa beherbergte der Palast das Zollamt und die Warenspeicher, weshalb er auch unter dem Namen „Divona“ („dogana“ bedeutet Zoll) bekannt ist. Hier befanden sich auch die Münzprägerei, die Staatskasse und das Schatzamt der Republik. Entworfen wurde der Palast von dem Dubrovniker Architekten Paskoje Miličević. Heutzutage beherbergt der Sponza-Palast eine der wichtigsten kulturellen Institutionen der Stadt: das Archiv von Dubrovnik, wo Dokumente aus dem 12. Jahrhundert bis hin zum Niedergang der Republik aufbewahrt werden. Es stellt eines der bedeutendsten Archive der Welt dar. Die Sammlung von Rechts- und Gesetzestexten ist besonders wertvoll, vor allem die Satzung der Republik Dubrovnik, die 1272 erlassen wurde. Auf der Rolandssäule befindet sich die Skulptur des mittelalterlichen Ritters, mit einem typisch gotischen Lächeln, gelocktem Haar und einem gezogenen Schwert in der Hand. Deses Werk gilt als eine der schönsten Darstellungen des Rolands. Es stammt von 1418 und wurde von Bonino von Milan, mit Hilfe lokaler Meister, erschaffen. Die Rolandssäule ist ein Symbol der Unabhängigkeit: Über ihr wehte früher die Flagge der Republik Ragusa und heute die der Republik Kroatien. Am Tag des St. Blasius wird hier die Flagge mit dem Bildnis des Heiligen gehisst, und während der Sommerfestspiele weht hier die „Libertas”, die Flagge von Dubrovnik.
4. Kirchen
Sollten Sie während Ihres Aufenthaltes in Dubrovnik zur Messe gehen wollten...
…dann können Sie dies in einer der alten, schönen Kirchen von Dubrovnik tun. In der Atmosphäre von Dämmerlicht, Blumen und Weihrauch werden Sie bestimmt zur Ruhe kommen. ... Das ruhige Innere der Kirchen steht im Gegensatz zur grellen Sommersonne, das von den weißen Steinen der Stadt reflektiert wird, und zu der bunten Kleidung der Besucher Dubrovniks. Auch die Kühle wird Ihnen nach einem anstrengenden Spaziergang in den heißen Straßen gut tun. Vielleicht möchten Sie auch nur eine Kerze aus gelbem Wachs anzünden, und freuen sich, dass Sie die St. Blasius-Kirche gerade betreten haben, als jemand auf der Orgel spielt, und die Sonnenstrahlen durch die Kirchenfenster scheinen, so dass ihre zarten Farben das Kircheninnere erhellen.
Die barocke Kirche, erbaut 1715 nach den Plänen des venezianischen Architekten Marino Gropelli, ist dem Schutzheiligen von Dubrovnik, St. Blasius, gewidmet und befindet sich an der Stelle einer alten romanischen Kirche, die dem selben Heiligen gewidmet war. Auf dem Hauptalter der Kirche befindet sich die wertvolle gotische Statue des St. Blasius, die im 15. Jahrhundert von lokalen Künstlern aus vergoldetem Silber geschmiedet wurde. Die Statue hat nicht nur künstlerischen, sondern auch historischen Wert, denn der Heilige hält in seiner linken Hand ein Modell Dobrinkovs, an dem man die Gebäude, die später von einem Erdbeben zerstört wurden, erkennen kann. Die St. Blasius-Kirche befindet sich in der Altstadt, in der Nähe der Rolandssäule. Am Beginn der Straße Stradun zwischen dem Pile-Tor und dem Franziskanerkloster befindet sich die kleine Erlöserkirche, eine Votivkirche, die 1520 vom Senat von Dubrovnik aus Dankbarkeit dafür, dass die Stadt ein schweres Erdbeben in jenem Jahr überstand, errichtet wurde. Bezeugt wird dies von der Inschrift in der Fassade der Kirche. Sie wurde von Petar Andrijić von Korčula gebaut und überstand das große Beben von 1667 unbeschadet. Ihr bis heute erhaltenes ursprüngliches Aussehen ist ein Beispiel für die Harmonie der Renaissancegebäude in Dubrovnik. Das Innere der Kirche wird heutzutage für Konzerte und Kunstausstellungen genutzt. Über die alte Apotheke, die 1317 entstand, ist vor dem zerstörerischen Erdbeben von 1667 wenig bekannt. Anfangs gehörte sie dem Franziskanerkloster an und war, wie es den Regeln des Ordens entsprach, nur für die kranken Mönche verantwortlich. Mit der Zeit nahm sich die Apotheke aus humanitären und wohltätigen Gründen auch denen an, die außerhalb der Klostermauern lebten, und wurde so zur Stadtapotheke. Sie ist bis heute geöffnet und ihre Mittel, beliebt besonders bei den Touristen, werden immer noch nach alten Rezepten hergestellt. Sie befindet sich in der barocken Kirche am Kreuzgang des Franziskanerklosters, dessen Kapitelle mit Figuren des romanischen Bestiariums dekoriert sind. Im Klosterinneren lohnt sich der Besuch eines malerischen Saales im Stil der Renaissance, der Musikarchive, der ausgedehnten Bibliothek und die Besichtigung von Kunstwerken aus Gold und Silber.
Die Kathedrale von Dubrovnik
Die Mariä-Himmelfahrt-Kathedrale besteht, so wie man sie heute sieht, seit dem frühen 18. Jahrhundert. Die alte romanische Kathedrale war historischen Quellen zufolge eine reich geschmückte Basilika, deren Kuppel mit herrlichen Skulpturen versehen war. Sie wurde, so die Legende, von Richard Löwenherz gestiftet, zum Dank für seine Rettung auf der Insel Lokrum, als er auf dem Heimweg vom dritten Kreuzzug Schiffbruch erlitt. Während der Restaurationsarbeiten von 1981 entdeckte man die Überreste einer vorherigen Kathedrale, die nach ihren architektonischen Merkmalen zufolge zwischen dem 6. und 8. Jahrhundert gebaut worden war. Diese Entdeckung eröffnet eine weitere Dimension der Geschichte Dubrovniks, denn sie beweist, dass Dubrovnik im 7. Jahrhundert schon eine urbane Gemeinschaft war. In ihrem Inneren befinden sich Bildnisse und Reliquien; in der Apsis befindet sich ein Polyptychon von Titian, „Mariä Himmelfahrt“ aus dem Jahr 1552.
Die St. Dominicus-Kirche ist eines der wichtigsten gotischen Gebäude entlang der kroatischen Küste. Ihre Architektur ist schlicht, mit nur einem Schiff und gotischer Apsis, die durch drei gotische Bögen, vom Rest der Kirche getrennt ist. Im mittleren Bogen, über dem Hauptaltar, befindet sich das großartige Kruzifix von 1343, das Werk Paolo Venezianos und von großem künstlerischen Wert. Im Dominikanerkloster befinden sich Werke der Meister der Dubrovniker Schule des 15. und 16. Jahrhunderts (Božidarević, Hamzić und Dobričević)., aber man findet hier auch Werke des großen Tizian, wie Darstellungen des Schutzheiligen von Dubrovink, St. Blasius, Maria Magdalenas und des Erzengels Raphaels. In den Vitrinen werden wertvolle Dokumente des dominikanischen Ordens, Inkunabeln, Manuskripte, eine Bibel aus dem 11. Jahrhundert und eine Sammlung lokal hergestelltem Goldschmuck ausgestellt.
5. Plätze
Ein Spaziergang entlang der Straßen und dem Stradun führt Sie zweifelsohne auch...
…zu einem der vielen Plätze in Dubrovnik. Der Marin Držić-Platz vor der Kathedrale führt zum Stadtviertel Karmen, zum Hafen und zum Aquarium. Die Einheimischen nannten ihn früher „Vor unserer Heiligen Frau“. An diesem Platz befindet sich nicht nur die Kathedrale, sondern auch der Sorkočević-Palast, die St. Bartholomäus-Kapelle und die Dulčić-Masle-Pulitika-Gallerie, sowie der Gedenksaal des amerikanischen Wirtschaftsministers Ronald Brown, der am 4. März 1996 in einem Flugzeugabsturz am St. Johann-Berg ums Leben kam. Der Platz trägt den Namen von Marin Držić - Vidre (Dubrovnik, 1508 - Venedig, 1567), Schriftsteller, Dramatiker, Dichter, Verschwörer und Organist. Er studierte in Dubrovnik und Italien; in Siena wurde er 1541 zum Vizerektor der Universität gewählt. Während seines Aufenthalts in Florenz unterstützte er 1566 Cosme Medici, um die Regierung Ragusas zu stürzen und an ihrer Statt ein System einzuführen, in dem das Volk regieren sollte. Sein Werk handelt von universalen menschlichen Themen, die Liebe, Nostalgie über verlorene Jugend, Geiz. Es spiegelt das Leben auf anschauliche Art wider. Am berühmtesten sind die Werke „Tirena“, „Grižula“, „Venus und Adonis“, „Die Geschichte Stancas“, „Der Geizige“, „Hecabe“ und „Vater Marojes Dukaten“. In der Komödie „Vater Marojes Dukaten“ beschreibt Držić eine egalitäre Gesellschaft, die nicht zwischen Gut und Böse unterscheidet, und die ein typisches Charakteristikum jener Zeit denunziert: Geiz. Am Gundulić-Platz befindet sich das Denkmal des Dubrovniker Dichters Ivan Gundulić (Dubrovnik 1589 - 1638). Er studierte in seiner Geburtsstadt, wurde zweimal zum Rector von Konavle ernannt, war Senator, Mitglied des Gemeinderats und Gesandter eines Paschas von Bosnien. Er ist der wichtigste Vertreter des Barocks in Dubrovnik und seine Werke zeichnen sich durch den Geist der Gegenreformation aus. Sein Hauptthema ist die Vergänglichkeit des menschlichen Lebens und die Beziehung zwischen Leben und Tod. Seine wichtigsten Werke sind: „Die Tränen des verlorenen Sohns“ (Venedig, 1622), „Dubravka“ (1628 in Dubrovnik aufgeführt) und „Osman“ (gedruckt 1826). Sein Grab befindet sich in der Franziskanerkirche. In der Bibliothek des Franziskanerklosters werden die älteste erhaltene Ausgabe von „Osman“ von 1652, und eine Ausgabe der Auflage von 1826 aufbewahrt. Auf dem Platz, der nach dem großen Erdbeben von 1667 angelegt wurde, befindet sich nicht nur das Gundulić-Denkmal aus dem 19. Jahrhundert, sondern auch der kleine Amerling-Brunnen, der 1991 während des Kriegs beschädigt wurde. Der Platz ist ein alter Gemüsemarkt, wo die Bewohner der benachbarten Dörfer ihre Produkte verkaufen. An der Südseite des Platzes befindet sich eine barocke Freitreppe, die zum Ruđera Boškovića-Platz führt, wo sich die jesuitische St. Ignazius-Kirche und das Collegium Ragusinum, die berühmte jesuitische Universität, befinden. Diese urbane Anlage gilt vielen als der Inbegriff des dalmatinischen Barocks. Die St. Ignazius-Kirche wurde nach den Plänen des berühmten jesuitischen Architekts Ignacio Pozzo in 1725 fertiggestellt.
Die Kirche ist mit Fresken des barocken Illusionsmalers Gaetano Garcia dekoriert. Sie stellen Szenen aus dem Leben des St. Ignazius, dem Gründer des Jesuitenordens, dar. Im rechten Winkel grenzt die Kirche an das Collegium an, das mit seinen harten, einfachen Linien den barocken Geist der Kirche und der Freitreppe noch unterstreicht. Die barocke Treppe wurde vom dem römischen Architekten Pietro Passalacqua 1738 gebaut. Ihre architektonischen Formen erinnern an die berühmte Spanische Treppe in Rom, die von der Piazza di Spagna zur Kirche Trinità dei Monti führt.
6. Die Insel Lokrum
Die Insel Lokrum wurde 1023 zum ersten Mal als der Ort einer Abtei und eines Benediktinerklosters erwähnt.
Die Legende erzählt, dass sich Richard Löwenherz 1192 hier nach einem Schiffbruch in Sicherheit brachte, als er auf dem Heimweg von einem Kreuzzug in Palästina war. Er versprach, dass er im Fall seiner Rettung eine Kirche errichten werde. Sein Versprechen hielt er teilweise, indem er, auf Bitten der Bewohner, Gelder für die Fortführung des Baus der Kathedrale von Dubrovnik stiftete.
Der Erzherzog Maximilian von Österreich kaufte die Insel 1839 und ließ sich in Lokrum nieder. Zwischen den Ruinen des Klosters errichtete er ein Sommerhaus und ließ einen großartigen Garten anlegen. Gärtnerei und Kultivierung exotischer Pflanzen ist seit den Benediktinern und Maximilian von Österreich eine Tradition, die 1959 mit der Gründung des Botanischen Gartens fortgesetzt wurde- Die Mehrheit der Pflanzen wurde aus Australien und Südamerika eingeführt. Die Sammlung von Eukalyptusbäumen, Kakteen und Sukkulenten ist eine der Hauptattraktionen des Gartens. Die Insel wurde 1963 zum Naturschutzgebiet und 1976 zum besonderen Waldreservat erklärt.
Auf der Insel befindet sich ein See, der „Mrtvo More“ (Totes Meer) genannt wird. Er ist mit dem offenen Meer verbunden und ideal für Kinder und Nichtschwimmer. Auf einem Hügel der Insel befindet sich das Fort Royal, eine sternenförmige Festung, die 1806 von den Franzosen errichtet wurde, und von wo aus man eine herrliche Sicht über Dubrovnik, Cavtat und die Inseln hat.
Lokrum ― der beliebteste Ausflugsort in der Umgebung von Dubrovnik, der auch heute noch als die „Insel der Verliebten” bekannt ist – ist mit einer zehnminütigen Bootsfahrt vom alten Hafen aus zu erreichen.
7. Trsteno
Der Name dieses Ortes, der sich etwa 20 km südlich von Dubrovnik befindet, kommt von dem kroatischen Begriff „trstika“, ...
…für “Schilf“, das hier auf Grund des reichen Wasservorkommens wächst. Man kann hier zwei riesige Orientalische Platanen (Platanus Orientalis), die über 400 Jahre alt sind und die höchsten in Europa sind, bewundern. Die Hauptattraktion dieses kleinen Ortes ist das Arboretum Trsteno, der einzige botanische Garten an der Adriaküste in Kroatien, gleichermaßen Kultur- und Naturerbe. Er ist vor allem für seine historischen Gärten und die Sammlung von mediterranen und exotischen Pflanzen berühmt und wurde 1948 in der Sommerresidenz der Dubrovniker Adelsfamilie Gučetić-Gozze eingerichtet. Der Garten ist als Monument der Gartenarchitektur geschützt. Das Arboretum Trsteno weist auf seinem Gebiet von 25 ha verschiedene Anlagen auf: von den historischen Gärten der Renaissancevillen über die neoromantischen Anlagen aus dem 19. und 20. Jahrhundert, den historischen Olivenhainen bis hin zu den Eichen-, Kiefern- und Zypressenwäldern, Macchien und Küstenfelsen. In der Renaissance errichtete Ivan Marinov Gučetić-Gozze 1494 in Trsteno seine Sommerresidenz mit anliegenden Gärten, die bald zum Mittelpunkt des humanistischen kulturellen Lebens von Dubrovnik wurden. In dieser arkadischen Umgebung verfassten viele Dubrovniker Literaten ihre Liebesgedichte – unter ihnen auch eine der schönsten kroatischen Frauen der Renaissance, die Dichterin Cvijeta Zuzorić. Eines der eindrucksvollsten Elemente des Arboretum Trsteno ist der Brunnen des Gartens, dessen Wasser über einen Aquädukt mit 14 Bögen und 70 m Länge transportiert wurde. Der ursprüngliche Stil der Renaissance des Brunnens wurde 1736 in eine reichgeschmückte barocke Kreation verwandelt, die anthropomorphe Skulpturen von Nymphen und Neptun zieren, dem Gott des Meeres und des Wassers.
8. Die Elafiti-Inseln
In der Vergangenheit waren die Elafite-Inseln von der Stadt und der Republik Dubrovnik abhängig, …
in deren Besitz sie sich seit dem 11. Jahrhundert befanden. Laut historischen Quellen wurde der Herzog der Inseln Koločep, Lopud und Šipan im Jahr 1272 ernannt.Diese drei Inseln sind seit undenklichen Zeiten bewohnt, wovon die illyrischen, girechischen und lateinischen Ortsnamen zeugen. Die Lebensbedingungen der Inseln wurden durch ein Verständnis der Meereseigenschaften stark verbessert. Die Seefahrerei erlebte im 15. und 16. Jahrhundert ein goldenes Zeitalter. Von den 13 Elafiti-Inslen sind nur drei bewohnt: Koločep, Lopud und Šipan. Fahren Sie während Ihres Aufenthaltes in Dubrovnik auch einmal mit dem alten Dampfschiff Postira zu den drei Inseln. Nutzten Sie den Tagesausflug, um die Kapelle in Koločep zu besichtigen, am Sandstrand Šunj in Lopud schwimmen zu gehen, die Residenz der Familie Skočibuha-Stjepović in Suđurađ zu besuchen und an den fruchtbaren Olivenhainen und Weinbergen von Šipan entlang zu schlendern, ein Spaziergang, der Sie vom Ducal-Palast bis zur St. Stefanskirche am Hafen von Šipan führt. Kulinarische Köstlichkeiten sind die Spezialität dieser Inseln: Frischer Fisch wird aus dem blauen, kristallklaren Wasser gefangen, und der natürliche Geschmack des vor Ort gezogenen Gemüses wird von handgepresstem Olivenöl noch unterstrichen. Besuchen Sie in Lopud auch den Kunstpavillon “Your Black Horizon”, der die Insel dank der Stiftung Thyssen-Bornemisza Art Contemporary (T-B A21), der die weltberühmte Kunstsammlerin Francesca von Habsburg vorsteht, als unverzichtbares Reiseziel für Liebhaber moderner Kunst bekannt gemacht hat. “Your Black Horizon” ist ein Gemeinschaftsprojekt des dänisch-isländischen Künstlers David Adjaye und des Londoner Architekts David Adjaye, das Kunst und Architektur vereint. Das Projekt ist einzigartig, vor allem weil es sich unterschiedlichsten Standorten und ihrer Umwelt anpassen kann.
9. Srđ - Panorama und Museum
Der Berg Srđ erhebt sich im Norden über Dubrovnik.
Auf dem 413 m hohen Berg Srđ befindet sich das eindrucksvolle Fort Imperial, das 1810 an diesem strategischen Ort während der napoleonischen Besetzung errichtet wurde. Von hier aus kontrollierten die Franzosen das Meer uns das Landesinnere in der Umgebung von Dubrovnik. Während des Unabhängigkeitskriegs spielte die Festung als erste Verteidigungslinie eine wichtige Rolle. In der Nähe der Festung befand sich ein großes steinernes Kreuz, das aus dem weltberühmten Stein von Brač gemacht wurde, das die Erzdiözese Brač-Hvar 1933 der Stadt Dubrovnik schenkte. Während des Unabhängigkeitskriegs wurde das ursprüngliche Kreuz zerstört, so dass die Diözese nach dem Krieg das gegenwärtige Kreuz stiftete. Von Srđ aus hat man eine wunderbare Aussicht auf Dubrovnik und seine Umgebung, und ist deshalb ein besonders beliebter Ort zum Fotografieren. Im Fort Imperial befindet sich das Museum des Unabhängigkeitskriegs, wo Waffen und Granaten ausgestellt werden, denen die Stadt während der Bombardierung ausgesetzt war; außerdem finden sich hier Dokumente und ein Film über den Krieg in Dubrovnik und seine Opfer.
10. Der Hafen der Stadt und das Lazarett
In Dubrovnik kreuzten sich der Vergangenheit die Wege der Karawanen.
Aufgrund der großen Gefahr einer Ausbreitung von Seuchen baute die Stadt ein Lazarett, in dem Reisende in Quarantäne isoliert wurden.
Eine Regelung des Gesetzestextes von 1377, dem „Aus verseuchten Orten Eintreffende dürfen Dubrovnik und Umgebung nicht betreten“, besagt, dass Reisende aus möglicherweise verseuchten Regionen 40 Tage an bestimmten Orten in Cavtat, den Inseln Mrkan, Bobara und St. Peter zu verbringen hatten. Der Bau des ersten Lazaretts der Republik Ragusa geht auf dieses Gesetz zurück. Händler – besonders solche aus Orten, die von Seuchen betroffen waren – und Seefahrer; alle, die unter Verdacht standen, erkrankt zu sein, mussten 40 Tage in Quarantäne verbleiben, bevor sie die Stadt betreten konnten. Die Aufzeichnungen des Dubrovniker Lazaretts beschreiben die Geschichte des Schutzes vor der Pest in der Republik Ragusa. Das letzte Lazarett, das gebaut wurde, befindet sich am östlichen Eingang der Stadt, dem Ploče-Tor. Es wurde 1642 fertiggestellt und bestand aus fünf Gebäuden. Man betrat jedes von ihnen über eine Treppe und durch getrennte Flure erreichte man die Gemeinschaftsräume. Das Lazarett verfügte über eine eigene Zisterne und die Regierung stellte Priester, Ärzte, Bader und genügend Diener zur Verfügung. Die Regeln des Lazaretts waren sehr strikt und wurden rigoros durchgesetzt. Die Lazarette sind sehr gut erhalten und dienen heute als Kunstwerkstätten und Ateliers, als Bühne der Folkloregruppe Linđo, Treffpunkt junger Künstler und anderes.
Paskoje (geboren um 1440) war ab 1466 der Gemeindeingenieur. Der Bau des Schutzwalls unterhalb von St. Lukas am Eingang zum Hafen und andere Ingenieursarbeiten am Hafen (1484) brachten ihm großen Ruhm ein. Miličević begann die Sicherung des Hafens nach einem von zwei Plänen, die er der Ratsversammlung unterbreitet hatte. Durch den Bau der Kaše-Wellenbrecher war der Hafenbereich vor starkem Wellengang und Feinden gleichermaßen geschützt. Bis dahin wurde der Hafen von einer Kette, die von St. Johann zu St. Lukas reichte, geschützt. Der gleiche Ingenieur renovierte nach Plänen von Juraj Dalmatinac das Ponta-Tor. Miličević beendete die Renovierungsarbeiten zu Beginn des 16. Jahrhunderts. Der Platz wurde im 19. Jahrhundert während der österreichischen Herrschaft angelegt, ebenso wie der Lungomare und der Wellenbrecher Porporela. Im Hafen befanden sich die kleine und die große Werft, wo Schiffe gebaut und repariert wurden. Heute befinden sich hier die Restaurants „Arsenal“ und „Poklisar“.